Nachbericht: 3. Kärntner Wasserstoffgipfel
Beim dritten Kärntner Wasserstoffgipfel, der am 28.05.2025 in Klagenfurt stattfand, drehte sich alles um die Frage, wie Kärnten als Wirtschafts- und Industriestandort zukunftsfit gemacht werden kann. Auf Einladung von Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig kamen rund 50 hochrangige Vertreter:innen aus Politik, Wirtschaft und Industrie zusammen, um konkrete Schritte für eine regionale Wasserstoffversorgung zu diskutieren.
Im Mittelpunkt der Gespräche stand der geplante SouthH2-Korridor – eine 3.300 Kilometer lange Pipeline, die Wasserstoff von Nordafrika über Kärnten bis nach Süddeutschland transportieren soll. Dieses Großprojekt gilt als zentrales Element für die künftige Energieversorgung Europas und bietet insbesondere für energieintensive Betriebe in Kärnten neue Perspektiven.
Kärnten sieht sich mit seiner bereits beschlossenen Wasserstoffstrategie gut aufgestellt. Nun soll diese um ein konkretes Maßnahmenpaket ergänzt werden, das die Nutzung des SouthH2-Korridors in der Region möglich macht. Das Paket soll bis Ende des Jahres stehen und als Grundlage für Investitionen und Fördermaßnahmen dienen.
Neben den politischen und strategischen Weichenstellungen bot der Gipfel auch inhaltlich fundierte Beiträge von Expert:innen aus führenden österreichischen Einrichtungen:
- DI Dr. Alexander Trattner vom HyCentA eröffnete mit einem umfassenden Überblick zu Wasserstofftechnologien und Strategien zur Implementierung in der Industrie und Wirtschaft aus europäischer Perspektive. Dabei zeigte er auf, wie sich Wasserstofflösungen in bestehende Industrieprozesse integrieren lassen und welche Entwicklungen auf EU-Ebene zu erwarten sind.
- Mag. Brigitte Straka-Lang von der TAG GmbH hielt eine Keynote zum SouthH2Corridor und beleuchtete die konkreten Chancen für Europa, Österreich und Kärnten, die mit diesem transkontinentalen Infrastrukturprojekt verbunden sind.
- Im Anschluss präsentierte DI Dr. Robert Schmaranz, Bereichsleiter bei der Kärnten Netz GmbH, konkrete Pläne zur Implementierung des Wasserstoff-Startnetzes in Kärnten und erläuterte die daraus resultierenden Chancen für die Region.
- Einen weiteren praxisnahen Einblick lieferte DI Dr. Franz Winkler von HyCentA, der über den aktuellen Entwicklungsstand des Hydrogen Industrial Inland Valley Austria (HI2V) berichtete – eines Leuchtturmprojekts für die industrielle Nutzung von Wasserstoff im Binnenland.
- Zum Abschluss der Vortragsreihe gab Magdalena Lindl MSc von HyPA einen umfassenden Ausblick auf den gesamthaften Prozess und die Perspektiven der Wasserstoffwirtschaft in Österreich. Dabei wurde deutlich, dass eine strukturierte, gesamtheitliche Umsetzung essenziell für den Erfolg der Energiewende ist.
Bildquelle: Büro LR Schuschnig