Startschuss für österreichisches Wasserstoff-Valley
Am 3. Februar 2025 fiel in Graz der Startschuss für Österreichs erstes Wasserstoff-Valley – ein zusammenhängendes Gebiet, in dem klimaneutraler Wasserstoff produziert und lokal von Energieanbietern, Industrieanlagen und Verkehr genutzt wird. In der Steiermark, Oberösterreich und Kärnten werden in den kommenden Jahren umfangreiche Projekte zur Erzeugung, Speicherung und Nutzung von grünem Wasserstoff umgesetzt. Der Schwerpunkt liegt auf industriellen Anwendungen, weshalb das Valley den Namen Hydrogen Industrial Inland Valley trägt. Ziel ist es, bis 2030 eine leistungsfähige Wasserstoffwirtschaft aufzubauen, um den Bedarf der heimischen Industrie zu decken und die Dekarbonisierung voranzutreiben.
Erweiterte Partnerschaften und politische Unterstützung
Mit einer EU-Startförderung von 20 Millionen Euro und einem geplanten Gesamtinvestitionsvolumen von rund 580 Millionen Euro bis 2030 markiert das Projekt einen Meilenstein für die beteiligten Regionen. Insgesamt 48 nationale und internationale Partner bündeln ihre Kräfte in 17 Projekten – sechs in der Steiermark und Oberösterreich sowie fünf in Kärnten. Die technische Leitung des Valleys übernimmt das Grazer Forschungszentrum HyCentA, während die Gesamtkoordination bei WIVA P&G, einem Verein zur Förderung von Forschung und Entwicklung rund um Wasserstoff, liegt. Bis Ende 2026 sollen die Planungen abgeschlossen sein, anschließend erfolgt die Errichtung der Anlagen, die ab Ende 2028 in Betrieb gehen sollen. Ziel ist die Produktion von jährlich rund 10.000 Tonnen grünem Wasserstoff, erzeugt durch Elektrolyseanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 100 MW. Besonders energieintensive Industriezweige wie die Stahl- und Zementindustrie stehen als Abnehmer im Fokus der Initiative.
Einbindung in europäische Wasserstoffstrategie
Das österreichische Wasserstoff-Valley ist eines von 17 aktiven Hydrogen Valleys, die im Rahmen des EU-Förderprogramms Clean Hydrogen Partnership unterstützt werden. Es zählt neben Projekten in den Niederlanden, Frankreich, dem Grenzgebiet zwischen Finnland und Estland sowie der nördlichen Adria (Italien, Slowenien, Kroatien) zu den fünf sogenannten Large-Scale-Projekten mit einer Jahresproduktion von jeweils mehr als 4.000 Tonnen Wasserstoff.