Empfehlungen des HyPA-Beirats zur Wasserstoffstrategie
Hintergrund
Der HyPA-Beirat ist ein hochrangig besetztes Gremium, das sich aus Vertreter:innen der Wirtschaft und Wissenschaft zusammensetzt. Der Beirat begleitet die Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie, indem er unter anderem auf Basis der Inputs des HyPA-Dialogprozesses Empfehlungen für das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) erarbeitet.
Die zwölf Empfehlungen wurden den beiden Ministerien Ende Jänner 2024 überreicht und nun via HyPA veröffentlicht.
Prozess
Zur Entwicklung der Empfehlungen wurden vier Arbeitsgruppen gegründet. Der Vorsitzende des Beirats – DI Wolfgang Anzengruber – koordinierte das Vorhaben. Bei der Umsetzung wurde der Beirat vom Team des HyPA-Managements unterstützt.
Die vier Arbeitsgruppen:
- Arbeitsgruppe Forschung & Entwicklung
- Arbeitsgruppe Genehmigungen
- Arbeitsgruppe Geschäftsmodelle
- Arbeitsgruppe Infrastruktur
Zudem sind über Mitglieder des Beirats und das HyPA-Management auch weitere Erkenntnisse aus anderen Dialogformaten eingeflossen (z.B. Roundtable zu Wasserstoff in der Mobilität oder Erfahrungsaustausch zum Betrieb von Elektrolyseuren).
Ergebnis
Die Wasserstoffstrategie hat für den Einsatz des Wasserstoffs eine Priorisierung auf die Industrie, die Strom- und Fernwärmewirtschaft sowie ausgewählte Bereiche der Mobilität gesetzt. Auf dieser Basis fokussieren sich die 12 Empfehlungen des Beirats auf die Schaffung der Rahmenbedingungen für den raschen Aufbau der dafür notwendigen Infrastruktur. Der Beirat wird sich in Zukunft verstärkt mit den Einsatzbereichen von Wasserstoff beschäftigen. Die Zeiträume bei manchen Empfehlungen und untergeordneten Maßnahmen wurden bewusst eng gesetzt, da nach Auffassung des Beirats nur so die Ziele der Wasserstoffstrategie zeitgerecht erreichen werden können.
Priorität und Dringlichkeit der zwölf Empfehlungen aus Sicht des HyPA-Beirats

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Schaffung von konkreten rechtlichen Grundlagen bis Ende des ersten Quartals 2024, um Investitionen in ein Wasserstoffsystem zu attraktivieren
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Schaffung und Umsetzung eines effizienten und flexiblen Regulierungsrahmens für Wasserstoff bis Ende des zweiten Quartals 2024
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Unterstützung beim Hochlauf der Produktion von erneuerbarem Wasserstoff mit Elektrolyseuren
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Etablierung von Tarifierungsprinzipien für den Wasserstoff-Transport und den Zugang zu Wasserstoffnetzen sowie -speichern bis Ende des zweiten Quartals 2024
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Ein staatlich vorfinanziertes Startnetz ist zu etablieren
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Zukunftsfähige integrierte Planung, um Sicherheit beim Hochlauf und eine internationale Wettbewerbsfähigkeit der Infrastruktur zu gewährleisten
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Umsetzung von Entflechtungsbestimmungen für Wasserstoff
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Rahmenbedingungen für rasche und konzentrierte Anlagengenehmigungen
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Importoptionen und der Anschluss an das European Hydrogen Backbone sind zu sichern
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Fokussierung der Themen und Sicherstellen einer kritischen Größe der Wasserstoffforschung zur Steigerung von Wettbewerbsfähigkeit und Exzellenz in Österreich
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Akzeptanz für die Transformation schaffen, Menschen einbinden und befähigen
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Dialog mit Stakeholdern der Finanzwirtschaft intensivieren