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TU Graz eröffnet Elektrolyse-Testzentrum

Die TU Graz stärkt ihre Wasserstoff-Infrastruktur und eröffnet ein Wasserstoff-Elektrolyse-Testzentrum am Campus Inffeldgasse. Auf dem 250 m² großen Testfeld sollen Wasserstofftechnologien im industriellen Ausmaß getestet werden. Unterstützt wurde das Projekt durch eine Bundesförderung in Höhe von 10 Millionen Euro. 

Elektrolyseure, Speicher und Pipelines sind im Einsatz 

In dem Testzentrum wird die Wasserstoff-Erzeugung, der Transport und die Speicherung abgebildet. Dafür werden Elektrolyse-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 1,6 bis 2,5 MW installiert. Durch eine eigene Trafostation können verschiedene Versorgungsszenarien dargestellt werden. Bei Vollbetrieb soll es möglich sein, 50 kg Wasserstoff pro Stunde zu erzeugen, die dann per Pipeline bei einem Druck von 80 bar zu einem Speichertank geleitet werden. Dieser hat ein Fassungsvermögen von 190 Kilogramm. Mithilfe von 315 Meter langen, unterirdischen Leitungen kann dann der Wasserstoff auf dem Campus verteilt werden. An neuen und erweiterten Prüfständen soll der Einsatz von Turbinen, Großmotoren, Wasserstoffbrennern und Brennstoffzellen-Stacks erprobt werden.

Weitreichende Forschungsaktivitäten sind möglich 

Durch das Elektrolyse-Testzentrum ist es möglich, Langzeittests durchzuführen und das Degradationsverhalten sowie die Systemzuverlässigkeit verschiedener Elektrolyseurtechnologien zu untersuchen. Die Kopplung an den industrienahen Betrieb erlaubt zudem die Untersuchung der Wasserstoffqualität nach internationalen Standards, mit und ohne Aufreinigung. Dadurch lassen sich Anforderungen an zukünftige Elektrolyseursysteme bestimmen. 

Die Forschungsaktivitäten konzentrieren sich jedoch nicht nur auf die Elektrolyseure, so soll auch an der Steigerung der Effizienz und Lebenszeit von Brennstoffzellen-Stacks geforscht werden, sowie an der Minderung des Einsatzes von seltenen Metallen. Die Infrastruktur ermöglicht dabei Testungen unter Bedingungen, wie sie bei der Schiff- und Luftfahrt relevant sind. 

Wasserstoff-Forschungsinfrastruktur in der Steiermark 

Neben der TU Graz wird auch an der Montanuniversität Leoben an Wasserstoff geforscht, die Universitäten erhielten 2022 zusammengenommen 17 Millionen Euro für den Ausbau der Wasserstoff-Forschungsinfrastruktur vom Bund. Auch das außeruniversitäre Forschungszentrum HyCentA hat seinen Sitz in Graz. Gemeinsam mit Oberösterreich und Kärnten ist die Steiermark Teil eines Wasserstoff-Valleys mit Schwerpunkt auf der Industrie. 

Hier finden Sie die Pressemitteilung der TU Graz. 

Bildquelle: Oliver Wolf – TU Graz.