Förderungen
Die österreichische Wasserstoffstrategie setzt sich das Ziel, durch Forschung, Technologieentwicklung und Innovation den Wirtschafts- und Technologiestandort Österreich zu stärken.
Die Finanzierung von Vorhaben im Bereich Wasserstoff ist in zahlreichen thematische Linien, Strukturprogrammen und bottom-up Förderschienen verankert, wobei die meisten dieser Programme einen breiteren Förderrahmen, über Wasserstoff hinausgehend, umfassen. Hierbei sind immer die unterschiedlichen Zielsetzungen und Kriterien zu beachten.
Stand zum 20. Juni 2023
- Investitionszuschüsse für Elektrolyseanlage - 40 Millionen Euro pro Jahr
Über das EAG wird die Erzeugung von Wasserstoff durch Elektrolyse gefördert werden. Pro Jahr werden Investitionszuschüsse „für Anlagen zur Umwandlung von Strom in Wasserstoff oder synthetisches Gas“ von 40 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. - Investitionszuschüsse für Umrüstung bestehender Biogasanlagen - 15 Millionen Euro pro Jahr.
Über das EAG wird auch die Umrüstung bestehender Biogasanlagen zur Erzeugung und Aufbereitung von Biomethan gefördert. Pro Jahr werden 15 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
- Investitionszuschüsse für neu zu errichtende Anlagen zur Erzeugung von erneuerbarem Gas - 25 Millionen Euro pro Jahr.
Die Neuerrichtung von Anlagen zur Erzeugung und Aufbereitung von erneuerbarem Gas wird gefördert, wenn die Anlage keine Anlage zur Umwandlung von Strom in Wasserstoff oder synthetisches Gas ist und das erneuerbare Gas in das Gasnetz eingespeist oder direkt im Endverbrauch angewendet wird. Pro Jahr werden 25 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden.
- Eine entsprechenden Verordnung befinden sich in Vorbereitung bzw. Abstimmung.
- Ebenso im EAG verankert ist eine Befreiung von Erneuerbaren-Förderpauschale und Förderbeitrag für Elektrolyseanlagen zur Produktion von erneuerbarem Wasserstoff, Befreiung von Netznutzungs- und Netzbereitstellungsentgelt Strom für Elektrolyseanlagen zur Produktion von erneuerbarem Wasserstoff
Link: Erneuerbaren Ausbau Gesetzespaket
Link: EAG Abwicklungsstelle
Das Programm "Transformation der Wirtschaft" des Klima- und Energiefonds unterstützt die österreichische Wirtschaft, insbesondere auch Unternehmen im EU-Emissionshandel, bei der Vermeidung von (prozessbedingten) Treibhausgasemissionen. Gefördert wird dabei die Umstellung auf erneuerbare Energieträger, Energieeffizienzmaßnahmen und sonstige Maßnahmen zur größtmöglichen Vermeidung von Treibhausgasemissionen (sofern nicht im EAG gefördert). Für österreichische Unternehmen stehen dafür bis 2026 in Summe 100 Millionen Euro, finanziert aus der Aufbau- und Resilienzfazilität (RFF) der Europäischen Union im Rahmen von „NextGenerationEU“, zur Verfügung. Die Mittel des Programms sind im österreichischen Aufbau und Resilienzplan 2020–2026 (ÖARP) verankert.
Die erste Ausschreibung startete im Juli 2022 und war bis Oktober 2022 geöffnet. Im Rahmen dieser ersten Ausschreibung wurden insgesamt 4,5 Mio. Euro Förderungen an drei Projekte vergeben (Link zur Presseaussendung).
Die zweite Ausschreibung hatte ein Budget von 95 Millionen Euro und endet(e) am 28.06.2023. Fördergegenstand war hier auch die Errichtung von Anlagen zur Umwandlung von Strom in Wasserstoff oder synthetisches Gas mit einer Mindestleistung von 1 MW, wenn die Anlage ausschließlich zur Produktion von erneuerbaren Gasen genutzt wird und ausschließlich erneuerbare Elektrizität bezieht (weitere zusätzliche Kriterien sind zu beachten).
Die Umstellung von industriellen Prozessen sowie der Aufbau der entsprechenden Werksinfrastruktur erfordern einen hohen Investitionsaufwand sowie frühzeitige Planungssicherheit. Um in diesem Zusammenhang neben erhöhten Investitionskosten auch Betriebskosten fördern zu können, bedarf es neuer Förderungsinstrumente, die flexibel auf die erhöhten Betriebskosten reagieren, eine Überförderung ausschließen und langfristig ausgerichtet sein (z. B. 10 Jahre). Wie andere Mitgliedsstaaten der Europäischen Union wie z.B. Deutschland prüft auch Österreich hier den Einsatz von Carbon Contracts for Difference.
Im Jahr 2022 wurde gesetzlich ein finanzieller Rahmen geschaffen, damit Unternehmen am Standort Österreich transformative Investitionen in Richtung Klimaneutralität durchführen können: die Klima- und Transformationsoffensive – Transformation der Industrie des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität Innovation und Technologie (BMK).
Im Rahmen dieser Klima- und Transformationsoffensive stehen für die Transformation der Industrie im Rahmen des Umweltförderungsgesetzes (UFG) bis 2030 insgesamt 2,975 Milliarden Euro zur Verfügung (175 Millionen Euro 2023, danach jährlich 400 Millionen Euro). Im Mai 2023 wurde dazu die 1. Ausschreibung gestartet.
Link: https://www.umweltfoerderung.at/betriebe/transformation-der-industrie-1-2023/transformation-der-industrie
Mit der eingebetteten FTI-Initiative für die Transformation der Industrie sollen technologische Lösungen für die produzierende Industrie entwickelt werden, welche treibhausgasemittierende Technologien und Anlagen ersetzen. Es soll anhand von Vorzeigeprojekten der Nachweis erbracht werden, dass klimaneutrale industrielle Produktion mit Innovationen Made in Austria technisch und wirtschaftlich tragfähig ist. Die gefundenen Lösungen sollen als Modelle für eine breite Umsetzung dienen. Das Gesamtbudget für diese FTI-Initiative, dotiert aus Mitteln des BMK, beträgt 240 Mio. Euro bis 2026.
Link: https://www.ffg.at/FTI-TdI
Förderung von Klimaschutzmaßnahmen von Betrieben, Gemeinden und Vereinen mit einem jährlichen Zusagerahmen in Höhe von 150 Millionen Euro (insgesamt 600 Millionen Euro bis 2026). Schwerpunkte sind der Einsatz von erneuerbarer Wärme, Abwärmenutzung, Energieeffizienzmaßnahmen sowie Ressourceneffizienz. Es gibt in der Umweltförderung im Inland keine technologiespezifischen Budgets. Wasserstoff-Demonstrationsanlagen und thermische Vergasungsanlagen und Aufbereitungsanlagen zur Eigenversorgung von Betrieben mit Produktgas auf Grundlage fester Biomasse können aktuell auch über die UFI gefördert werden.
EBIN (Förderprogramm "Emissionsfreie Busse und Infrastruktur") - 406 Millionen Euro bis 2026: Ziel ist es, den Anteil emissionsfreier Busse (Elektrobusse, Oberleitungsbusse oder Busse mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb) im ÖPNV drastisch zu steigern. So sollen bis zum zweiten Quartal 2026 mindestens 682 aller im innerösterreichischen Linienverkehr im Einsatz befindlichen Busse auf emissionsfreie Busse umgestellt und die für den Betrieb notwendigen Infrastrukturen installiert worden sein. Förderquoten von bis zu 80 % der Investmehrkosten bei Fahrzeugen und 40 % der Kosten für die Infrastruktur, gestartet im Sommer 2022.
Link: www.ffg.at/EBIN
ENIN (Förderprogramm „Emissionsfreie Nutzfahrzeuge und Infrastruktur“) - 455 Millionen Euro bis 2026: Ziel ist es, den Anteil emissionsfreier Nutzfahrzeuge deutlich zu steigern. So sollen bis zum zweiten Quartal 2026 mindestens 2.767 Nutzfahrzeuge der Fahrzeugklasse N1 auf emissionsfreie Modelle umgestellt und die für den Betrieb notwendige Infrastrukturen installiert worden sein. Darüber hinaus wird die Möglichkeit geschaffen, auch Projekte mit schweren Nutzfahrzeugen (Fahrzeugklassen N2 und N3) einzureichen. Förderquoten von bis zu 80 % der Investmehrkosten bei Fahrzeugen und 40 % der Kosten für die Infrastruktur
Link: www.ffg.at/ENIN
FTI-Strategie Mobilität – 4,8 Millionen Euro in 2023: In 2022 und 2023 jeweils 4,8 Millionen Euro für das Missionsfeld Technologie, in dem u.a. Brennstoffzellen und Wasserstoffaktivitäten gefördert werden
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Die Förderung von Wasserstofftechnologien wird auch im Energieforschungsprogramm des Klima- und Energiefonds für das Jahr 2023 berücksichtigt.
Internationale-Programme
Des Weiteren gibt es eine Vielzahl an Fördermöglichkeiten auf internationaler Ebene.
Der EU-Innovationsfonds fördert von 2020 bis 2030 Demonstrationsvorhaben im Bereich innovativer Technologien und bahnbrechender industrieller Innovationen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Dazu werden bis 2030 zwei Ausschreibungen pro Jahr stattfinden: eine Ausschreibung für Projekte mit einem Investitionsvolumen (CAPEX) von über 7,5 Millionen Euro im Herbst und eine Ausschreibung für Projekte mit einem Investitionsvolumen unter 7,5 Millionen Euro jeweils im Frühjahr – insgesamt 38 Milliarden Euro .
Link: https://www.bmk.gv.at/themen/klima_umwelt/energiewende/eu_innovationsfonds.html
Das Thema Wasserstoff wurde auf europäischer Ebene in einer eigenen Partnership gebündelt. Im Zeitraum 2021 bis 2027 hat diese Partnership (auch bezeichnet als: Clean Hydrogen Joint Undertaking) ein Budget von ca. 1 Milliarden Euro zur Verfügung. Darüber hinaus hat die Europäische Kommission über den „REPowerEU Plan“ 200 Mio. € bis 2025 für die Verdopplung der Anzahl der „Hydrogen Valleys“ bereitgestellt. Davon werden 60 Mio. € im Call Budget 2023 ausgeschrieben, insgesamt beträgt das Ausschreibungsvolumen 2023 somit ca. 260 Mio. €.
Ziel ist die Beschleunigung der Einführung und breiten Nutzung von Wasserstoff, um die Energiesicherheit zu verbessern und die wirtschaftliche Entwicklung international zu fördern. Österreich ist seit dem Jahr 2018 Mitglied im Technologiekooperationsprogramm (TCP) Wasserstoff der IEA. Ausschreibungen zu Beteiligungen an den TCPs für österreichische Organisationen finden einmal pro Jahr statt.
Link: nachhaltigwirtschaften.at/de/iea/technologieprogramme/hydrogen/
Ein Public-Private-Partnership im Rahmen dessen EU-Finanzierung aus Horizon Europe und dem Innovationsfonds im Rahmen von InvestEU vorgesehen wird. Es sind vier Technologiesektoren vorgesehen: Wasserstoff, Direct Air Capture, Sustainable Aviation Fuels und langfristige Energiespeicherung. Insgesamt stehen 820 Millionen Euro bis 2027 zur Verfügung.
Umsetzung der SRIA des Green Hydrogen Agenda Processes durch transnationale Ausschreibungen mit europäischen/internationalen Partnerländern. 2,0 Millionen Euro davon wurden 2022 über die Ausschreibung der Clean Energy Transition Partnership (CETP) ausgeschrieben.